Das Saarpolygon

Ein Industriedenkmal an den Steinkohlebergbau an der Saar

Einmal die Saar von ganz oben sehen? Kein Problem! Besteigen Sie die 132 Stufen durch die beiden an Fördertürme erinnernde Pylone und gelangen Sie auf die 40 Meter lange Aussichtsplattform in 25 Metern Höhe. Die eindrucksvolle Saar liegt Ihnen zu Füßen.

Als begehbares Wahrzeichen vereint das Saarpolygon nicht nur Industrie mit moderner Kunst und Kultur, sondern steht vielmehr für den Strukturwandel des einst leistungsfähigen Bergbaus an der Saar, dessen Anfänge bis ins 18. Jhd. zurückreichen. 250 Jahre Bergbau in 250 Tonnen Stahl vereint: Eine Erinnerung an die 2012 zu Ende gegangene Ära des Steinkohlebergbaus im Saarland.

Beleuchtetes Polygon am Spätabend

Architektonisch ist das Saarpolygon einzigartig und ein Meisterwerk durch und durch: Je nachdem, aus welcher perspektive Sie das Polygon betrachten, nimmt es eine andere Gestalt an. Ein auf der Spitze stehendes Dreieck, ein zur Seite gelehntes T oder ein rechteckiger Torbogen. Aus dem griechischen Begriff Polygon für "Vieleck" abgeleitet, ermöglicht es dem Betrachter abstrakt gezeichnete Motive aus dem Bergbau zu erkennen. Vergangene und zukünftige: Schlägel und Eisen, zwei Fördertürme, oder das Tor der Zukunft und des Wandels.

2011 lobt die RAG für eine an das Ende des Bergbaus erinnernde Landmarke einen europaweiten Ideenwettbewerb aus. Als Standort wird die Halde Duhamel beim Bergwerk Saar in Ensdorf ausgewählt. Von insgesamt 147 Wettbewerbsentwürfen wird der Entwurf der beiden Berliner Architekten Katja Pfeiffer und Oiliver Sachse mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Bauherr und künftiger Betreiber der Landmarke ist der neu gegründete Förderverein BergBauErbeSaar e.V. Finanziert durch den Förderverein sowie die RAG AG, die RAG-Stiftung, die saarländische Landesregierung und Einzelspender wurde das Saarpolygon am 16. September 2016 eröffnet.

Saarpolygon als Tor
Saarpolygon als Dreieckstor
Saarpolygon

Mit der Tageszeit und dem Standort des Betrachters verändert sich das Saarpolygon vielgestaltig. Natürlich Licht- und Schattenspiele beleben die Konstruktion tagsüber, während Lichtbänder and der Treppenkostruktion nachts das innere Erschließungssystem der Skulptur hervortreten lassen. Dann scheint das Saarpolgon von innen heraus zu strahlen. Die 40 Meter lange Brücke verbindet zwei schräg stehende, an Fördertürme erinnernde Pylone. Über neun Etagen erschließen Treppenläufe und Podeste das Innere der begehbaren Großskulptur.

133 Stufen gilt es zu erklimmen. Das Tragsystem ist als räumliches Fachwerk mit Außenhülle konstruiert, Über einem 50x12 Meter großen und 1500 Tonnen schweren Fundament raft der Stahlkoloss 30 Meter in die Höhe.

Bergehalde Duhamel in Ensdorf

In einem Zeitraum von 100 Jahren ist die Halde Duhamel, die höchste Halde des Saarlandes, auf eine Höhe von 150 Metern angewachsen. Das Bergematerial besteht aus 32 Millionen Kubikmetern Tonschiefer, Sandschiefer und Sandstein des Oberkarbon.

Schon beim ersten Abteufen des Schachts 1913 fielen Berge als Nebengestein der Kohle an. Mittels Schrägaufzügen und Kippwagen wurden die Berge zunächst zu einer Spitzkegelhalde aufgetürmt. In den 1980er Jahren dann entwickelte sich die Halde zu einem Tafelberg. Von den 44 Hektar Gesamtfläche der Halde sind 33 begrünt. Sie ist ein ganz besonderer Ort. Hier lässt sich Ruhe und Entspannung finden und die landschaftliche Weite genießen. Mit dem Saarpolygon ist die Halde Duhamel nun aber auch zu einem Ort der Erinnerung, der Identifikation und der Begegnung geworden.

Tägliche Öffnungszeiten: 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr

Eintritt: Kostenfrei

Die Bergehalde Duhamel

Bergehalde Ensdorf

Der Förderturm